Eines war meinem Mann und mir aber bereits jetzt klar. Wir brauchten dringend einen ausgefeilten Plan B, um den Kindern unsere Kursänderungen mitzuteilen. Denn nicht nur ich bin Fan Von Routinen und Ritualen, sondern auch unserer größter Sohn tut sich häufig schwer mit anstehenden Veränderungen. Wo sollte es uns nun hin verschlagen? Italien, wo wir viele Urlaube bereits verbracht haben? Dort schien das Wetter auch ziemlich unbeständig zu sein und außerdem kannten wir die Gegend bereits wie unsere Westentasche. Wir wollten doch etwas neues als Familie erleben und nicht in altbekannten Gewässern fischen. Spanien und Portugal fielen weg, da mir der Weg dorthin mit einem gerade zweijährigen Kleinkind definitiv zu lang ist. Also Frankreich? Dort sind wir vor ein paar Jahren nach 5 Tagen wieder abgehauen und die ganze Cote D`azur runtergebrettert (unsere zwei ältesten waren damals 2 Jahre und 3 Monate), um nach Norditalien zu kommen. Vor allem mir war es dort schlichtweg zu heiß, zu staubig und die Toiletten entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Unseren 3 Monate alten Sohn habe ich jede halbe Stunde stillen müssen und die Nächte brachten auch keine Abkühlung. Nun ja, eine Toilette haben wir nun selbst an Bord, es muss ja nicht unbedingt die Provence sein und ein Baby haben wir aktuell auch nicht zu versorgen. Also, sprach noch etwas gegen Frankreich? Nein!
Aber wohin nach Frankreich sollte es gehen?
Auf jeden Fall, sollte es nicht ein festgelegter Ort werden, an dem wir 3 Wochen auf dem gleichen Campingplatz stehe. Wir wollten wieder Reisen. Wir wollten Kultur erleben, Geschichte sehen und unseren Kindern die Welt zeigen. Wir wollten Abenteuer und ein gewisses Maß an Ungeplantheit.
Erst überlegten wir unsere Frankreichreise mit einem Besuch in Taize zu verbinden. Schnell entschlossen meldete ich mich bei den Brüdern dort und fragte an, ob wir für drei Tage uns dort einquartieren könnten. Postwendend bekam ich eine freundliche Antwort, dass wir gerne kommen könnten. Da aber zur Zeit keine Familienwochen sind, müssten wir uns abwechselnd um die Kinderbetreuung kümmern, so dass nur immer einer von uns am Abendgebet teilnehmen könne. Das entsprach nun nicht unseren Vorstellungen von gemeinsam verbrachter Zeit und wir lehnten das Angebot dankend ab. Wir werden uns aber für das nächste oder übernächste Jahr für eine Familienwoche in Taize anmelden. Ein bisschen Seelenhygiene schad ja nix.
Unser festgelegtes Ziel in Frankreich sollte irgendwo in der Nähe von Bordeaux liegen. Wir brauchten jetzt, nach der Taizeabsage, aber eine Route dort hin. Eine Woche werden wir Zeit haben, am Atlantik anzukommen. Beim Recherchieren im Netz stieß ich auf eine Paar, welches ähnliche Ziele verfolgt hatte und einen Reisebericht online stellte. Diesen las ich aufmerksam durch und suchte uns einige Ziele heraus, die auch auf unserer Strecke liegen würden. Zusammengestellt habe ich nun eine Route mit insgesamt 6-8 Stationen. Wir müssen nicht alle anfahren. Wir werden das abhängig von der Lust und der Stimmung der Kinder machen. So viel sei schon mal verraten, wir starten kurz hinter Orleans (Ihr wisst schon, die Stadt von Jeanne d´Arc), im Loire-Tal.
Wir freuen uns sehr!!
Vive la France,
Julia
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